Auf dem kleinen, erfolglosen amerikanischem TV-Sender The CW (ein Joint Venture aus CBS und Warner Brothers) gibt es in diesem Herbst ein paar wenig beachtete, aber durchaus interessante Serienneustarts, die einen Blick und einen Blogeintrag Wert sind.

Privileged

Privileged

Privileged

Privileged ist eine äußerst nette Mädchen- und High Society-Serie. Im Mittelpunkt steht die Yale-Absolventin Megan Smith (Mitte), die eigentlich Journalistin werden will, über Umwege aber Nachhilfelehrerin von zwei verzogenen Mädchen aus reichem Haus wird. Während die kleine Schwester Rose (links) Megan recht schnell ins Herz schließt, ist die große Schwester Sage (oben) wenig begeistert von dem neuen „Kindermädchen“. Schnell ist klar, dass Sage die Rolle des „Bösewichts“ bekommen soll, doch gleichwohl wird direkt vermittelt, dass Sage Gründe für ihr Handeln hat: im oberflächlichen Palm Beach und bei der unnahbaren Großmutter (rechts) aufgewachsen, scheint Rose für sie der einzige echte menschliche Bezugspunkt zu sein. Megan wiederum hat ihre eigene kleine Schwester im Stich gelassen, nachdem diese sie mit ihrem Freund betrogen hat. Diese Konstellaion führt dazu, dass Sage Megan trotz ihrer Boshaftigkeit in mancher Szene moralisch überlegen ist.

Megan Smtih wird ganz wundervoll von der noch weitgehend unbekannten, aber hier und da schonmal aufgetauchten Joanna Leanna Garcia gespielt, die die Figur mit großer Liebe zum Spiel verkörpert. Natürlich hat Megan auch gleich drei Männer an der Backe. Da wäre zunächst der beste Freund, der natürlich in sie verliebt scheint, der schöne Nachbar und der intelligente Direktor der Schule der beiden Schützlinge.

Privileged ist alles in allem eine federleichte, optisch schöne und überaus liebenswerte Serie mit einem unwiderstehlichem Charme. Maureen Ryan von der Chigaco Tribune schreibt: „…[Privileged] isn’t perfect, but it’s quite charming, effortlessly funny and has a big ol‘ truckload of potential.“ CW hat bereits eine komplette Staffel der Show bestellt.

Easy Money

Easy Money

Easy Money

Update: Easy Money wurde inzwischen leider abgesetzt.

Anders als Privileged ist Easy Money keine Sendung, die eine große Zukunft haben wird. Genaugenommen wurde die Produktion bereits abgebrochen. 13 Folgen wird es allerdings dennoch geben.

Für mich persönlich ist die Serie interessant, da die von mir heißgeliebte Laurie Metcalf (Jackie aus „Roseanne“) darin das Oberhaupt einer Familie spielt, die einen dubiosen Kreditverleih betreibt. Als Matriarchin Babette Bufkin (links) beweist Metcalf wieviel schauspielerisches Talent in ihr steckt. Noch im vergangenen Jahr konnte man Metcalf bei einem Gastauftritt in der Comedy „Big Bang Theory“ sehen, in der sie Johnny Galecki (David aus „Roseanne“) neben Sara Gilbert (Darleene aus „Roseanne“) Starhilfe gab und auch von ihrer komödiantischen Seite zu sehen ist. Diese lässt sie als kühle Geschäftsfrau hier weit hinter sich und zeigt, dass sie mehr als ein one trick pony ist. Überhaupt ist Laurie Metcalf der Grund übehaupt diese Serie zu schauen.

Jeff Hephner ist allerdings auch ein Schauspieler den man vielleicht im Auge behalten sollte, neben Metcalf ist er als Sohn „Morgan Stanley“ (rechts) der wichtigste Charakter der Serie. Er scheint nicht so richtig in den Familienclan zu passen, träumt eigentlich von einem anderen Leben und findet heraus, dass er adoptiert ist.

Ted Cox vom Daily Herald schreibt über Easy Money: „This is an intense, yet soft-spoken show full of naturalistic writing and acting, and it’s one of the best new series of the fall.“ Und Sascha vom sablog meint: „Diese Show sollte man mal im Auge behalten.“ Das denke ich auch, zumindest bis Folge 13.